Sommersemester 2024
LV-Einheiten: 11.03., 14.03., 18.03., 21.03., 11.04., 15.04. und 18.04.2024 jeweils von 16:30–19:30 Uhr s.t., die Lehrveranstaltung findet am 11.03., 14.03., 18.03., 11.04., 15.04., 18.04. im Hörsaal B1 und am 21.03. im Hörsaal B2, Borschkegasse 4A, 1090 Wien statt.
Lehrveranstaltungsleitung
ao. Univ.-Prof.in Dr.in Andrea Berzlanovich, Zentrum für Gerichtsmedizin, MedUni Wien sowie Christian Berger, B.A. M.Sc. LL.M., AK Wien, WU Wien, FH BFI Wien
Anzahl der Teilnehmer:innen: max. 25
Lehrveranstaltungsinhalte
Das Seminar vermittelt grundlegendes Wissen über Formen und Dynamiken von Gewalt in unterschiedlichen privaten und beruflichen Kontexten. Ein inhaltlicher Schwerpunkt wird auf sexuelle/sexualisierte, körperliche, psychische und ökonomische Gewalt gelegt. Dabei wird einerseits der Umgang mit körperlichen bzw. verbalen Übergriffen und sexueller Belästigung am Arbeitsplatz, in öffentlichen sowie geschlossenen, geschützten Räumen behandelt. Andererseits wird auch die rechtliche Situation der Betroffenen erörtert und auf entsprechende Unterstützungsangebote/-einrichtungen hingewiesen.
Die Lehrveranstaltung wurde am 13.03.2023 im Rahmen des Tages der Medizinischen Universität Wien mit dem Veronika-Fialka-Moser-Diversitäts-Preis in der Kategorie "Lehre" ausgezeichnet.
Erwartete Lernergebnisse und erworbene Kompetenzen
Ziel des Seminars ist, Gewaltereignisse auf das Strukturelle, das Gesellschaftliche hin zu erkennen, zu analysieren und damit vor dem Hintergrund verschiedener institutioneller Rahmenbedingungen etwa in Wirtschaftsorganisationen, Krankenanstalten oder Alten-/Pflegeheimen Handlungskompetenzen im Hinblick auf Gewaltprävention und Umgang mit Gewaltereignissen zu entwickeln. Anhand von Planspielen sollen Theorie und Praxis verknüpft und das erlernte Wissen angewandt und anschließend reflektiert werden. Design und Durchführung der Lehrveranstaltung wird durch die spezifische Kombination von Gewaltforschung, Genderforschung, Forensik sowie Institutionen- und Organisationanalyse möglich. In diesen Feldern werden grundlegende interdisziplinäre wissenschaftliche und praktische Kenntnisse und Kompetenzen vermittelt.
Leistungsbeurteilung
Für einen positiven Seminarabschluss sind
- eine mind. 80%ige Anwesenheit, aktive Mitarbeit in Form von Diskussionsbeiträgen und Beteiligung an interaktiven Formaten (20 Punkte),
- Mitwirkung am Planspiel (30 Punkte) sowie
- ein mündlich vorgetragenes oder schriftlich abgefasstes Statement (Reflexionsarbeit; 50 Punkte) erforderlich.
Erbringung aller notwendigen Leistungen bis spätestens 30.04.2024
Vorlesung 1: 11.03.2024
Vorlesung 2: 14.03.2024
Gewalt als gesellschaftliches und geschlechtsspezifisches Phänomen
- Karp/Clear 2000: Community Justice: A Conceptual Framework. Criminal Justice 2000, pp. 323-368
- MacKinnon (2016): Rape Redefined. Harvard Law & Policy Review, Vol. 10, pp. 431-477
- Baran-Szoltys/Berger 2021: Women, Rights, Human Rights, Völkerrechtsblog: Women, Rights, Human Rights - Völkerrechtsblog (voelkerrechtsblog.org)
Vorlesung 3: 18.03.2024
Vorlesung 4: 21.03.2024
Gewalt und sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz – organisationale Bedingungen, Fallkonstellationen und Rechtsschutz
Gastvortrag Mag.a Bianca Schrittwieser
Vorlesung 5: 11.04.2024
Vorlesung 6: 15.04.2024
Planspiele und Fallanalysen
- Schleicher, B. (2011), Leitfaden „Gesundheitliche Versorgung gewaltbetroffener Frauen“ (PDF, 2MB)
- Hagemann-White C. (2002), Gender Perspektiven auf Gewalt in vergleichender Sicht. In: Heitmeyer W., Hagan J. (Hrsg.), Internationales Handbuch der Gewaltforschung (S. 124-149), VS Verlag für Sozialwissenschaften (PDF, 3MB)
- Mandl S., Schachner A., Sprenger C., Planitzer J. (2014), EU-Daphne-Projekt „Zugang von Frauen mit Behinderung zu Opferschutz- und Unterstützungseinrichtungen bei Gewalterfahrungen“ (PDF, 35MB)
- Gewaltprävalenzstudie des ÖIF aus 2011 (PDF, 29MB)
- Ettl R. (2022), Gewalt und Belästigung in der Arbeitswelt (PDF, 302KB)