Skip to main content English

Eine von fünf: Institutionelle und häusliche Gewalt - WS 23/24

Weltweit nützen Fraueninitiativen den Zeitraum vom Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen (25. November) bis zum Internationalen Tag der Menschenrechte (10. Dezember), um auf das Recht auf ein gewaltfreies Leben im Rahmen von verschiedensten Veranstaltungen aufmerksam zu machen. Die Ringvorlesung "Eine von fünf" sowie die gleichnamige Bewusstseinskampagne "Eine-von-fünf-Karten-Statements" verstehen sich als Aktionsbeiträge dazu. Wie bereits im vergangenen Jahr werden "Eine-von-fünf-Karten", die von Medizinstudierenden und deren Tutor:innen im POL-Unterricht gestaltet wurden, sowie auch Zeichnungen von Volksschüler:innen aus Favoriten zeitnah zur Vorlesungsreihe im Teaching Center (BT 87) und im Hörsaal B2 in der Borschkegasse 4A (BT 31.1) zu sehen sein. Die beiden Ausstellungen werden vom Zentrum für Gerichtsmedizin gemeinsam mit dem Teaching Center organisiert.

Ort und Leitung der Lehrveranstaltung

Hörsaal B2 der MedUniWien, BT 31.1, Borschkegasse 4A, 1090 Wien

ao. Univ.-Prof.in Dr.in Andrea Berzlanovich, Zentrum für Gerichtsmedizin, MedUni Wien gemeinsam mit dem Verein AÖF – Autonome Österreichische Frauenhäuser und der Volksanwaltschaft

ao. Univ.-Prof.in Dr.in Andrea Berzlanovich

Lehrveranstaltungsleitung

Lehrveranstaltungsinhalte

Die diesjährige Ringvorlesung Eine von fünf thematisiert unterschiedlichste Gewaltformen, die in erster Linie Frauen* und Kinder, aber gleichfalls Männer* im häuslichen Umfeld sowie in Institutionen erfahren. Kinder und Erwachsene erleben zunehmend Gewalt in Einrichtungen und Organisationen: als Schüler:innen und Pädagog:innen im schulischen Zusammenhang, als Mitarbeiter:innen (Gesundheitspersonal in Krankenhäusern und Pflegeheimen, Beamt:innen in Justizanstalten, Angestellte in Betrieben sowie im Kunst- und Kulturbereich) wie auch Patient:innen und Bewohner.innen in Spitälern bzw. Altenheimen sowie Insass:innen in Gefängnissen.

Zudem ereignen sich gewalttätige Übergriffe, wie sexueller Missbrauch, Mobbing, Rassismus, Feindlichkeit und Sexting häufig bei der Ausübung von Freizeitaktivitäten in Sport- und Musikvereinen.

Viele dieser Gewaltbetroffenen wenden sich hilfesuchend an Ordinationen und Ambulanzen. Da sie nicht immer die Ursachen für ihre Verletzungen angeben, kommt Ärzt:innen eine bedeutende Rolle beim Erkennen der Notlage der Betroffenen und der Einleitung von notwendigen Maßnahmen zu. Häufig kann die Gewaltspirale durch die ärztliche Intervention nachhaltig unterbrochen werden, indem die Patient:innen nach erfolgter Behandlung und ausführlicher Dokumentation ihrer Verletzungen an entsprechende Opferschutz- und Unterstützungseinrichtungen vermittelt werden. Die erforderlichen Kenntnisse für eine solche bedürfnisentsprechende Versorgung, Beratung und dem qualifizierten Weiterverweis werden in der Ringvorlesung konkretisiert. Zudem werden unterschiedliche Maßnahmen zur Prävention und Interventionen von Gesundheitsfachkräften, Mitarbeiter:innen verschiedener Beratungsstellen gegen Gewalt und der Volksanwaltschaft vorgestellt. 

Ziele

Die Vorlesungsreihe will Studierende aus unterschiedlichen Fachrichtungen dafür gewinnen, sich im Hinblick auf ihre zukünftige berufliche Praxis sowie im wissenschaftlichen Kontext mit der Gewaltthematik und den für die Betroffenen daraus resultierenden gesundheitlichen Problemen intensiv zu befassen.

Anmeldung

Studierende der Medizin und Zahnmedizin können sich direkt online anmelden, während sich Studierende anderer Fakultäten zuerst als Mitbeleger:innen in der Studienabteilung der MedUni Wien registrieren müssen.
Erst nach Erhalt eines PIN-Codes für die Aktivierung des Accounts im Med.Campus ist die eigentliche Anmeldung für die Lehrveranstaltung möglich. Nur regulär angemeldete Teilnehmer:innen erhalten nach positiv abgelegter schriftlicher Prüfung ein Zeugnis, das von der Studienabteilung der MedUni Wien (Service H) ausgestellt wird.

 

Bewusstseinskampagne

Um ein Zeichen gegen häusliche Gewalt zu setzen, soll nicht nur in der Lehrveranstaltung für das Thema der häuslichen Gewalt sensibilisiert werden, sondern auch über diese hinaus. Deshalb werden die LV-Teilnehmer:innen sowie alle anderen Interessierten herzlichst eingeladen, ihre eigenen Assoziationen und Überlegungen zu Gewalt auf die „Eine-von-fünf“-Karte zu schreiben.

„Eine-von-fünf“-Karte (PDF, 1MB)
Die ausgefüllte Karte kann entweder eingescannt oder gemeinsam auf einem Foto von sich samt der Einverständniserklärung weitergeleitet werden an: studref-gerichtsmedizin@meduniwien.ac.at 01.09.2023

Die Statements werden während der Ringvorlesung präsentiert und auch auf Facebook erscheinen.

Statements auf Facebook

Wir verwenden ein Facebook iFrame, um Social-Media-Inhalte auf dieser Seite anzuzeigen. Diese nehmen Anfragen an die Facebook-Server vor. Bei diesen Anfragen machen Sie Ihre IP-Adresse für Facebook sichtbar. Bitte stimmen Sie zu um dieses Facebook-Posting sichtbar zu machen. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Akzeptieren

Vorlesungsunterlagen

Die Vorlesungsinhalte werden von den einzelnen Referentinnen und Referenten dankenswerter Weise in schriftlicher Form zur Verfügung gestellt und zeitnah nach den abgehaltenen Vorträgen abrufbar sein.

Online-Auftaktveranstaltung

Übertragung und Aufzeichnung am 22.11.2023 von 18.00 - 20.00 Uhr via Livestream aus dem Festsaal der VolksanwaltschaftAuftaktveranstaltung

Podiumsdiskussion mit
Désirée Sandanasamy, Zara – Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit
Stefanie Stanković, Influencerin, Trans-Aktivistin und Make-Up-Artist
Danijela Cicvaric, Leiterin Romano Centro
Henriette Gschwendtner, Behindertenaktivistin, Armutsbetroffene
Moderation: Solmaz Khorsand, Journalistin und Autorin

Statements von
Volksanwältin Gaby Schwarz: Begrüßung
Andrea Berzlanovich, MedUni Wien: Eine von fünf – Überblick über die Ringvorlesung
Eva Zenz, AÖF - Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser: Handlungsbedarf aus Sicht der Frauenhäuser
Margit Kraker, Präsidentin des Rechnungshofs Österreich: Rechnungshof-Bericht „Gewalt- und Opferschutz für Frauen"
Volksanwalt Bernhard Achitz: Istanbul-Konvention und GREVIO-Staatenprüfung 2023

Die Teilnahme an der Auftaktveranstaltung über den Livestream steht allen Interessierten offen! 

Vorlesung 1: 27.11.2023

Macht und Erfahrungen von Ohnmacht – Institutionelle Gewalt 

Ao. Univ.-Prof.in Dr.in Andrea Berzlanovich, Gerichtsmedizinerin am Zentrum für Gerichtsmedizin, MedUni Wien: Begrüßung und Einführung in die Thematik

Regierungsdirektorin Monika-Maria Kunisch, Präventionsbeauftragte und Geschäftsführerin des Landesrates für Kriminalitätsvorbeugung Mecklenburg-Vorpommern: Sexualisierte Gewalt in Institutionen – ob Schule, Sportverein, Kirche ..   Augen auf - hinsehen und schützen! - Was können wir kriminalpräventiv tun? Eine Einschätzung aus der gesamtgesellschaftlichen Perspektive des Landesrates für Kriminalitätsvorbeugung Mecklenburg-Vorpommern

Unterlagen: Aufarbeitungsvorhaben Österreich, Odenwaldschule, Der Pater, UBSKM, Bundeslagebild 

Mag.a Maria Rösslhumer, Geschäftsführerin vom AÖF - Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser: Institutionelle Gewalt

Vorlesung 2: 30.11.2023

Aggression und Gewalt in der Schule – Folgen und Unterstützungsmöglichkeiten

OSRin VDin Elisabeth Eichinger, Initiatorin des sozialpädagogischen Projekts in Favoriten und Leiterin der Volksschule Klausenburger Straße & 

Katja Arzberger, Bakk. techn., Projektmitarbeiterin der Agenda Favoriten &

Sdnin Katharine Ostermann, MA, Initiatorin des sozialpädagogischen Projekts in Favoriten und Leiterin des Integrativen Schulzentrums Quellenstraße: 

Favoriten für Mädchen und die Schulen des 10. Bezirks im Fokus der Gewaltprävention

Vorlesung 3: 04.12.2023

Tatort Arbeitsplatz

Dr. Thomas Wochele-Thoma, MSc., Ärztlicher Leiter der Caritas ED Wien: Gewalt in Pflegewohnhäusern

Bericht „Erinnern hilft vorbeugen“: https://www.caritas-wien.at/ueber-uns/ueber-die-caritas-wien/publikationen/erinnern-hilft-vorbeugen

Literaturtipp: Unbewusstes in Organisationen: Zur Psychoanalyse von sozialen Systemen von Irmgard Eisenbach-Stangl und Michael Ertl, Format: Kindle Ausgabe

Sandra Fiedler, Gewaltschutzbeauftragte der Caritas ED Wien: Sicher ist sicher: Schutz für Bewohner.innen - Schutz für Mitarbeiter:innen - Arbeitsfeld mit vielen Dilemmata

Dr. Peter Kastner, Mitarbeiter der Volksanwaltschaft: Gewalt hinter Schloss und Riegel – Österreichs Justizanstalten als toxische Orte?

Mag.a Manuela Albl, Mitarbeiterin der Volksanwaltschaft: Gewaltprävention im Strafvollzug

Vorlesung 4: 06.12.2023

VO 4: (Sexuelle) Belästigung, Machtmissbrauch und Gewalt in Kunst, Kultur und Sport

Mag.a Sophie Rendl, Expertin für Gewaltschutz und #MeToo in Kunst und Kultur:                         #MeToo in der österreichischen Kunst- und Kulturszene: Über Macht und Machtverschiebungen

Mag.a Claudia Koller, MSc. Bakk., 100% SPORT - Österreichisches Zentrum für Genderkompetenz und Safe Sport: Gewaltprävention und organisationale Verantwortung im Sport  

Dr.in Meike Lauggas, Mitbegründerin und Beraterin von #we_do! Anlauf- und Beratungsstelle der österreichischen Filmbranche: Im falschen Film? Über große, kleine und keine Veränderungen in der Filmbranche seit der MeToo-Bewegung

Vorlesung 5: 07.12.2023

Beziehungsdrama – Mediale Berichterstattung über Mord und Totschlag

Mag.a Maria Rösslhumer, Geschäftsführerin vom AÖF - Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser: Gewalt an Frauen hat System. Frauen schlittern von Partnergewalt in die institutionelle Gewalt

Dr.in Birgit Wolf, Krisen- und Traumaberaterin vom AÖF - Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser: Gewalt an Frauen* und Medien - eine Kontextbetrachtung

Mag.a Maria Pernegger, Geschäftsführerin von Media Affairs: Analyse von Gewaltdelikten an Frauen und die Rolle der Medien 

Gewalt gegen Frauen Jahresstudie 2019, Zusammenfassung der Studienergebnisse

Vorlesung 6: 11.12.2023

Hinter den Haus- und Wohnungstüren – Gewalt von Beziehungspartner:innen

Mag.a Pia Hoffmann & Mag.a Ursula Gressenbauer, MSc, Mitarbeiterinnen vom AÖF - Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser: Telefonische und Online Beratungsangebote des AÖF - Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser

Mag.a Hedwig Wölfl, Geschäftsführerin und Fachliche Leiterin Die Möwe - Kinderschutzzentren: Wirksamer Kinderschutz braucht Kooperation

Ao. Univ.- Prof.in Dr.in Andrea Berzlanovich, Gerichtsmedizinerin am Zentrum für Gerichtsmedizin, MedUni Wien: Diagnose Häusliche Gewalt - Verletzungsdokumentation und Spurensicherung

Vorlesung 7: 13.12.2023

Mittendrin oder nur dabei? –  Handlungsmöglichkeiten, professioneller Umgang und Zivilcourage 

Impulsvortrag und Moderation von

Raphaela Scharf, BA, Fernsehmoderatorin und Journalistin

anschließende Podiumsdiskussion mit

Gabi Schwarz, Volksanwältin

Katharina Mückstein, Filmregisseurin und Drehbuchautorin 

Mag.a Maria Rösslhumer, Geschäftsführerin vom AÖF - Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser

Sandra Walder, Chronik-Ressortleiterin in der APA 

 

 

In Kooperation mit

Fotohinweis

Während der Lehrveranstaltung werden Fotoaufnahmen erstellt, die für die Öffentlichkeitsarbeit (auch in den sozialen Medien) und dauerhafte Dokumentation der Ringvorlesung „Eine von fünf“ genutzt werden. Diese Verarbeitung dient der Wahrung unseres berechtigten Interesses an Öffentlichkeitsarbeit und Dokumentation im Sinne von Art. 6 Abs. 1 f) DSGVO. Gegen die Verarbeitung steht Ihnen in begründeten Fällen ein Widerspruchsrecht zu. Ferner haben Sie ein Recht auf eine unentgeltliche Auskunft über Ihre gespeicherten Daten sowie unter Umständen auch ein Recht auf Berichtigung, Löschung und Einschränkung der Verarbeitung der Daten.
Bitte wenden Sie sich gegebenenfalls an die Lehrveranstaltungsleitung.